LASERLICHT

Laser ist ein Kunstwort; es steht für light amplification by stimulated emission of radiation, also Lichtverstärkung durch induzierte Emission von Strahlung. Das vom jeweiligen Lasermedium ausgesandte Licht ist monochromatisch, d. h. es weist nur eine einzige Wellenlänge auf (z. B. beim He-Ne-Laser 632 nm). Und es ist kohärent, d. h. die Photonen schwingen in gleichen Phasenbeziehungen zueinander.

Die Monochromasie des Laserlichtes erlaubt es, in einem eng begrenzten Wellenlängenbereich sehr hohe Energiedichten zu applizieren. Aufgrund verschiedener Untersuchungen (u. a. durch die Gruppe um Klima am Atominstitut der Österreichischen Universitäten in Wien) ist heute davon auszugehen, dass die verschiedenen biologischen Wirkungen von der Wellenlänge und der Intensität des verwendeten Lasers abhängen.

Elektromagnetische Energiedichten, wie sie sowohl in der Lokaltherapie als auch in der Akupunktur erforderlich sind, lassen sich nur durch Laser erzeugen - eine Alternative gibt es derzeit nicht. Die meisten heute verwendeten Low-Level Laser emittieren monochromatisches Rotlicht (ca. 632, 635 und 670 nm) bzw. Licht im angrenzenden Infrarotbereich (780, 820 und – von eingeschränkter Bedeutung - 904 nm). Dass man mit diesen Wellenlängen die besten klinischen Ergebnisse erreicht, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit am Absorptionsverhalten von einerseits Hämoglobin und andererseits Wasser. Dieses erlaubt nur in einem Bereich zwischen ca. 600 und 900 nm ein tieferes Eindringen der Photonenstrahlung, was aber für die Stimulation des Akupunkturpunktes unabdingbar ist.

Die Bedeutung der Kohärenz ist bis heute nicht ausdiskutiert. Zwar gibt es Arbeiten, die zeigen, dass Kohärenz mitverantwortlich für die Eindringtiefe elektromagnetischer Strahlung in biologische Gewebe ist; zum anderen ist aber davon auszugehen, dass ein Gutteil der Kohärenz beim Durchdringen der Haut verloren geht.

Unsere Schule verwendet ausschließlich Laser mit Dauerstrahl. Dagegen finden Nogier`sche oder Bahr`sche Frequenzen, die nichts anderes als ein willkürliches Unterbrechen des Laserstrahles darstellen und nicht mit dem Begriff Wellenlänge verwechselt werden dürfen, bei uns keine Verwendung. Dies soll nicht heißen, dass die Wellenlänge 904 nm (in diesem Wellenlängenbereich arbeiten die meisten derartigen Geräte) keine biologische Wirkung hat; allerdings sind in der Literatur kaum Arbeiten zu finden, die eine solche Wirkung belegen. Fanden noch vor wenigen Jahren Low-Level- Laser Verwendung, die als Standgeräte eine He-Ne-Röhre eingebaut hatten und deren Laserlicht mittels eines Lichtleiters appliziert wurde, so setzen sich in den letzten Jahren die viel kleineren Hand- oder Stablaser durch, die meist akku- oder batteriebetrieben sind und deren Laserlicht in einem Halbleitersystem erzeugt wird.

In der Regel kommen sowohl in der Lokaltherapie als auch in der Akupunktur Low-Level-Laser mit einer Dauerstrahlausgangsleistung von 5-20 mW zum Einsatz. Laser mit  höherer Ausgangsleistung wären aus heutiger klinischer Sicht nur selten von Vorteil. Dies gilt auch für die Lokalbestrahlung von Ansatztendinosen etc., die ja im Wesentlichen den Schmerzpunkten der Akupunktur entsprechen. Lediglich bei verstärktem Einsatz bei größeren dermatologischen Läsionen kann oftmals eine höhere Ausgangsleistung erwünscht sein, da sich dadurch die Bestrahlungszeiten verringern lassen.